Für 14 Tage haben Jung und Alt in Dülmen die Möglichkeit, sich im Rahmen eines „Escape-Room-Projektes“ im Begegnungszentrum „einsA“ mit Clemens August von Galen zu befassen. Zur Eröffnung am 24. Oktober 2021 führte Mathias Hecking, einer der Projektleiter, durch die Begleitausstellung. Auch das ambivalente Verhältnis Galens gegenüber den Juden wird dort thematisiert. Hecking erläuterte, dass Galen als „Kind seiner Zeit“ auch von einem christlichen Antijudaismus geprägt gewesen sei – der aber vom rassistischen Antisemitismus zu unterscheiden sei: „Er glaubte, mit dem katholischen Glauben den einzig wahren Glauben zu besitzen.“ Dennoch bleibe festzuhalten: „Bei seiner Abwehr der nationalsozialistischen Bemühungen, den christlichen Glauben zugunsten des Neuheidentums zu verdrängen, verteidigte Galen das Alte Testament.“ Nach der Pogromnacht vom 9. November 1938 bot Galen der jüdischen Gemeinde in Münster Unterstützung an, die dann aber nicht zum Zuge kam, da auch Vertreter der jüdischen Gemeinde fürchteten, dann noch größeren Repressalien ausgesetzt zu sein. „Später bedauerte Graf Galen, nicht öffentlich gegen das sakrilegische Verbrechen der Schändung jüdischer Gotteshäuser protestiert zu haben.“