Heinz Brathe vor 100 Jahren geboren.

Am 17. Mai wäre Heinz Brathe, angesehener Dülmener Heimatforscher und Lehrer am Clemens-Brentano-Gymnasium, 100 Jahre alt geworden. Brathe wurde 1922 im Haus Kirchplatz Nr. 7 geboren und wuchs als direkter Nachbar der Familie Pins (Kirchplatz Nr. 8) auf. Als Sechszehnjähriger musste er in der Pogromnacht 1938 miterleben, wie seine Eltern den schutzsuchenden Nachbarn den Einlass verweigerten. „Die Angst hielt die Türen verschlossen“, resümierte er noch nach Jahrzehnten. Im Rahmen der Eröffnung der „Türenausstellung“ zu den Spuren jüdischen Lebens im Münsterland am 5. Mai in St. Viktor ging Pfarrer Markus Trautmann auf die Erinnerungen Heinz Brathes ein: „Diese einfache Haustür am Nachbarhaus vom Haus Pins steht in der Rückschau – so hat es Heinz Brathe empfunden – für ein Stück Entsolidarisierung unter Nachbarn, für Feigheit und Angst.“

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