Als Karl Baumeister (1926-1944) am 8. Oktober 1944 bei der „Schlacht um Aachen“ ums Leben kam, fehlten noch rd. 14 Tage bis zu seinem 18. Geburtstag. Der Dülmener Junge war das zweite Kind von insgesamt vier Geschwistern (Maria, Karl, Ludger, Margret). Die Mutter war bereits gestorben, als die Kinder noch klein waren; der Vater hat die Kinder allein großgezogen. „Karl galt als sehr intelligenter Junge“, weiß Beate Telohe aus den Erzählungen ihres verstorbener Ehemanns zu berichten, der Nachbarjunge und Schulfreund von Karl Baumeister war. So haben die beiden Jungen mal eine selbstgebaute Telefonleitung zwischen den Nachbarhäusern verlegt. Nachdem Beate Telohe 1973 nach Dülmen kam, sei sie in den 70er und 80er Jahren jährlich am Karfreitag mit Margret, der jüngeren und unverheirateten Schwester von Karl Baumeister, nach Ysselsteyn gefahren, um das Grab auf der dortigen Kriegsgräberstätte zu besuchen und ein Blumengebinde abzulegen. Dass Karl Baumeister in den Niederlande begraben liegt, obwohl er im Großraum Aachen ums Leben kam, kann sich Beate Telohe nicht erklären; nach ihrer Erinnerung bzw. den Berichten der ebenfalls schon verstorbenen Margret Baumeister habe Karl gar auf nahegelegenem belgischen Gebiet den Tod gefunden. Wie auch immer: „All‘ Ihr Lieben und Teuren mein, / ich kehre nicht mehr zu euch heim“, steht auf dem Totenbild. 

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