Projekt Keller Pins nimmt wieder Fahrt auf 
Kita-Spielplatz soll naturnah gestaltet werden

Nach einer Pause geht es nun weiter mit dem Keller Pins auf dem Gelände der Kirchengemeinde St. Viktor. Innerhalb der nächsten zwei Wochen werde von der Metallbaufirma Jostmeier die Einstiegsluke gestaltet, erläutert Pfarrer Markus Trautmann. Bislang erhebt sich über dem Keller des Hauses, in dem früher die jüdische Familie Pins lebte, eine Pyramide aus Glas und gewährt einen Blick in den von dem Archäologen Dr. Gerard Jentgens freigelegten Kellerraum.

Allerdings ist der Kellerabgang bislang noch nicht gesichert. Deshalb ist die Gedenkstätte, die auf dem Gelände des Familienzentrums Kita St. Anna liegt, von einem Bauzaun umgeben. Ist erst die Luke fertig, kann auch der Zaun weg. „Mitte September ist er verschwunden“, so Trautmann.

Wichtig sei die Luke für die Durchlüftung und Trocknung des Kellerfragments, das an das Schicksal der jüdischen Familie Pins erinnern soll. Sie wurde Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft: Louis Pins starb in Hamburg in Gestapo-Haft, seiner Frau und seiner Tochter gelang die Flucht nach Uruguay.

Sind Durchlüftung und Trockenheit dank neuer Luke gesichert, muss der Kellerraum gereinigt und behutsam restauriert werden. So müssen Sand und Ablagerungen sowie Pflanzen beseitigt werden, lockere Teile befestigt und Flächen verputzt, skizziert der Pfarrer die anstehenden Arbeiten. Kostenvoranschläge von Restaurationswerkstätten zeigen, wie komplex die Arbeiten sind, die gut eine Woche in Anspruch nehmen werden, schätzt Trautmann.

Was dann noch fehlt, ist die farbige Innenbeleuchtung. Angebracht werden soll zudem eine Info-Tafel aus Plexiglas.

Trautmann ist zuversichtlich, dass innerhalb eines Vierteljahres alle Arbeiten zum Abschluss gebracht werden. Dann soll der Keller Pins als Erinnerungsort mit Leben gefüllt werden.

Mit einer gewissen Ungeduld warten Eltern des Familienzentrums St.-Anna-Kita auf den Fortgang der Arbeiten. Schließlich liegt der Keller Pins mit dem abgesperrten Bereich auf einem Spielplatz, der ohnehin nicht so groß ist, sagen sie.

Verbundleiter Matthias Menkhaus und Verwaltungsreferent Christoph Fehmer verstehen den Unmut, geben aber zu bedenken, dass es sich um eine innerstädtische Kita handele. Dort sei die Spielfläche einfach kleiner als bei Einrichtungen auf dem Dorf. Allerdings kann sich der Außenbereich der St.-Anna-Kita in einem Punkt bald mit den Einrichtungen in Rorup und Merfeld messen. Denn die gleiche Kölner Firma, die dort das naturnahe, gewellte und damit zum Spielen wunderbar geeignete Spielplatzgelände gestaltet hat, wird auch in Dülmen-Mitte tätig werden. „Die Pläne liegen vor; ebenso die nötige Beschlussfassung durch den Kirchenvorstand“, sagt Pfarrer Markus Trautmann.

Da hierfür ein sechsstelliger Betrag, so Fehmer, investiert wird, musste das Bistum Münster eingeschaltet werden. Derzeit warte man auf Antwort und damit grünes Licht für das Vorhaben.

„Zu den Arbeiten am Keller Pins besteht kein Zusammenhang“, betont Trautmann und wendet sich zugleich mit einer Bitte an die Dülmener: Um eine umfassende Restaurierung des Kellers Pins durchzuführen, werden mehrere tausend Euro benötigt. Geld, das durch Spenden zusammenkommen sollte.

Wer das Projekt unterstützen möchte: Bankverbindung: Zentralrendantur Dülmen; Darlehenskasse Münster e. G; IBAN DE84 4006 0265 0003 8877 00; Stichwort: Keller Pins (Spendenquittung wird bei Bedarf ausgestellt.)

 

Bericht der Dülmener Zeitung, Claudia Marcy
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