1973 wurde die städtische Realschule gegründet, die im Gebäude des ehemaligen Gymnasiums ihren Standort fand.

Seit 1988 trägt die städtische Realschule den Namen des jüdischen Kaufmanns Hermann Leeser. Er führte auf dem Gelände der heutigen Turnhalle eine Fabrik für Leinenweberei. Hermann Leeser wurde am 4. September 1890 als Sohn des Fabrikanten Jakob Leeser geboren. Er machte 1909 in Rheine sein Abitur, verbrachte einige Zeit in Hamburg, Berlin und Paris, bevor er nach Dülmen zurückkehrte. Hier steigt er im Jahre 1918 in die Führung der elterlichen Fabrik an der Elsa-Brandström-Straße ein. Mit seiner Frau Rhea bekam er zwei Töchter: Helga und Ingrid. Hermann Leeser bereitete seine Familie nach der "Reichskristallnacht" auf die Flucht vor und nahm sich das Leben. Eine Vermutung für den Grund der Selbsttötung lautet, dass er seiner Familie damit die Flucht ermöglichen wollte, da seine Frau die niederländische Staatsbürgerschaft wiedererlangte und ausreisen durfte.

Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Hermann-Leeser Schule kamen am 29. September 2023 Herman Soetermeer (Sohn von Hermann Leesers Tochter Ingrid) und Joost Becker (Sohn von Hermann Leesers Tochter Helga) zur Geburtstagsfeier an die Hermann-Leeser-Schule und brachten ein Bild ihres Großvaters mit. Bürgermeister Carsten Hövekamp und Schulleiter Robert Schneider begrüßten die beiden Ehrengäste.

Bilder: Hermann-Leeser-Schule