Gedenken an Hanau. Am 19. Februar ist es genau vier Jahre her, dass in Hanau ein Attentäter zehn Menschen tötete – angetrieben von Hass und Rassismus. In diesen Tagen erinnern verschiedene Gedenkveranstaltungen an den 19. Februar 2020. „Gedenktage sind wichtig“, sagt die Politikwissenschaftlerin Elke Gryglewski. Sie würden nicht nur an das konkrete Ereignis erinnern, „sondern auch wichtige Trauerrituale mit sich bringen“. Gleichwohl wirft die Leiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen kritisch ein: Eine Erinnerung an ein historisches Ereignis setze aber immer auch Wissen voraus. „Wenn ich nicht weiß, was passiert ist, kann ich auch keine Erinnerungskultur pflegen.“ Auch jüngeren und nachwachsenden Generationen müssten erst einmal eine Grundlage haben, um adäquat zu erinnern und gegebenenfalls auch zu trauern. „Ohne Wissen keine Erinnerungskultur“, so ihr Plädoyer.

Foto von Elke Gryglewski: Martin Bein - Uploader was Hajotthu at de.wikipedia - https://www.stiftung-ng.de/, CC BY-SA 4.0
Großes Bild: Jüdische Gemeinde Hanau; jg-hanau.de