StViktor

Auf jüdische Spuren
in St. Viktor

„Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich!“ Mit diesen Worten ermahnt der Apostel Paulus (vgl. Römer 11,18) die christliche Gemeinde, ihren religiösen Ursprung nicht zu vergessen: Das Christentum gründet auf dem JudentumDas Neue Testament ist ohne das Alte Testament nicht verständlich. Die christliche Liturgie und auch die Kunst enthalten zahlreichen alttestamentliche Zitate oder Anspielungen auf das Judentum. Dies soll bei einer kleinen Exkursion durch die Dülmener Viktorkirche anhand von zehn Bildmotiven und Symbolen verdeutlicht werden. 

Mose

Auf der vierzigjährigen Wüstenwanderung der Israeliten (zwischen dem Auszug aus Ägypten und dem Einzug ins Land Kanaan) war der „Bundesschluss“ am Berg Sinai (vgl. Ex 34) ein Schlüsselerlebnis: Gott schließt mit Mose als dem Repräsentanten des auserwählten Volkes für alle Zeiten einen Bund – und schenkt der gesamten Menschheit die Zehn Gebote (den „Dekalog“). Am Sakramentshaus von St. Viktor wird Mose typischerweise als „Gehörnter“ dargestellt, jedoch nicht mit den zwei Gesetzestafeln. Stattdessen hält er eine Schriftrolle hoch und gibt mittels eines Zeigestabs Erläuterungen: „Mose trat vor die Israeliten und teilte ihnen die Gebote und Bestimmungen des Herrn mit.“ (Ex 24,3)

Mose 1