Neuerscheinungen
Wer gräbt, kann Schätze entdecken! Dieses Buch verdankt sich einer zweifachen Ausgrabung : Zum einen wurden im Erdreich zwischen dem Dülmener Rathaus und der Kirche die Reste vom früheren Wohnhaus der jüdischen Familie Pins gefunden. Zum anderen tauchte eine alte Polizeiakte auf, die eine Geschichte über diese Familie erzählt, die nachdenklich stimmt. Gerard der Ausgräber nimmt uns mit – unter die Erde, in diese Geschichte. Kindgerechte Bilder von Bärbel Stangenberg und spannende Texte lassen uns spüren: Die Geschichte ist zwar lange her, aber nicht weit weg!
Herausgegeben vom Heimatverein Dülmen e.V.
gefördert durch die NRW-Stiftung
60 Seiten · ISBN: 978-3000760778
7,00 Euro
erhältlich im Dülmener Buchhandel
„Ich erzähle meine Familiengeschichte, um zu verdeutlichen, dass nicht, wie oft gesagt wird, sechs Millionen Juden von den Nazis ermordet wurden – sondern weil sechs Millionen Mal jeweils ein einzelner Mensch, ein einzelner Jude ermordet wurde.“ So formulierte Hans Davidson, Nachkomme einer Dülmener jüdischen Familie, bei einem Besuch in Dülmen im Frühjahr 2023. Er spricht damit einen Perspektivwechsel an: Die Ziffer ermordeter Menschen mag noch so monströs und noch so gut dokumentiert sein: Sie bleibt abstrakt und letztlich unverständlich, wenn nicht auch die persönlichen Biographien und konkreten Familienschicksale der Betroffenen in den Blick genommen werden. „Erinnerung braucht Orte“ – so lautet ein Leitprinzip der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Und man könnte ergänzen: „Erinnerung braucht Gesichter“. In diesem Sinne wurden in den vergangenen Jahrzehnten an vielen Orten Deutschlands und Europas rd. 100.000 Stolpersteine auf Gehwegen und Plätzen verlegt. Diese Kleinstdenkmäler wollen in aller Kürze daran erinnern, dass hier einst jüdische Menschen und andere Personen lebten, die Opfer des NS-Regimes wurden. Auch in Dülmen wurden von Gunter Demnig, dem Schöpfer und Gestalter dieses weltweit größten dezentralen Mahnmals, seit 2005 Stolpersteine verlegt. Deren Inschriften beginnen meistens mit der Formulierung „Hier wohnte“. Die Publikation „Hier wohnte … – Auf den Spuren von Dülmener NS-Opfern“ nimmt interessierte heutige Menschen zu einem Rundgang durch Dülmen und das Umland mit – eben an jene Stätten, wo Menschen lebten, deren Leben in den Jahren 1933 bis 1945 bedroht oder gar vernichtet wurden. An mehr als 20 Punkten werden über 80 Menschen vorgestellt und ihre Lebensschicksale im „Dritten Reich“ gewürdigt. In zahlreichen „Themenkästen“ werden interessante Details erklärt oder Hintergründe vertieft; knapp 200 Fotos präsentieren teilweise neu entdecktes Dokumenten- und Bildmaterial. Hinweise auf heutige Dülmener Gedenk- und Gedächtnisorte sowie anschauliches Kartenmaterial vervollständigen diesen außergewöhnlichen Beitrag zur heutigen Erinnerungskultur.
Herausgegeben vom Heimatverein Dülmen e.V.
gefördert durch die Stadt Dülmen
80 Seiten · ISBN: 978-3000760785
3,00 Euro
erhältlich im Dülmener Buchhandel
"Im Bündel des Lebens" – so lautet der Titel der vorliegenden Publikation: Es geht um das Einsammeln und Zusammentragen, um das Verbinden und Verknüpfen. In diesem Sinne wird in dieser Broschüre quasi ein Geflecht bzw. ein Gewebe von über 100 Texten und über 200 Bildern vorgestellt, in denen die unterschiedlichsten Themenstränge und Gedankenlinien zusammenkommen: Immer geht es um jüdische und alttestamentliche Spuren in Dülmen – als materielle oder ideelle Erinnerungen; als altvertraute oder ganz überraschende Erkenntnisse; mit religiösen oder profanen Bezügen; in visuellen oder literarischen Gestalten; mit historischen oder aktuellen Bedeutungen; in jüdischen oder christlichen Interpretationen. Die vielfältigen Themen, Texte und Abbildungen sind im Verlauf der Darstellung in insgesamt zehn verschiedene, immer wiederkehrende Rubriken aufgeteilt, die sich jeweils durch eine andere farbige Umrandung erkennen lassen.
Herausgegeben vom Heimatverein Dülmen e.V.
gefördert durch die NRW-Stiftung
72 Seiten · ISBN: 978-3000722578
3,00 Euro
erhältlich im Dülmener Buchhandel
Ein eher zufälliger Archivfund fördert eine Ermittlungsakte der Hamburger Zollfahndung zutage: Plötzlich fällt Licht auf das tragische Ende eines jüdischen Viehhändlers aus dem Münsterland vor mehr als 80 Jahren. Dank der Präzision behördlicher Protokoll- und Aktenführung lassen sich nicht nur die letzten Tage des am 2. Juni 1939 verhafteten Louis Pins aus Dülmen nachzeichnen, sondern auch die vorausgegangenen Bemühungen, mit Frau und Tochter das Land zu verlassen. Dabei geriet er an einen korrupten Mitarbeiter des Hamburger Generalkonsulats von Uruguay – und damit in eine derart verzweifelte Lage, die ihn schließlich in den Suizid trieb. Das in dieser Broschüre spannend und informativ aufbereitete Schicksal des Louis Pins ist exemplarisch für die Lage unzähliger Juden während des „Dritten Reichs“: Einerseits wurden sie rücksichtlos aus dem beruflichen und öffentlichen Leben gedrängt; andrerseits waren sie durch ein kaum durchschaubares Geflecht von gesetzlichen Bestimmungen und behördlichen Maßnahmen faktisch daran gehindert, ins sichere Exil zu entweichen.
Herausgegeben vom Heimatverein Dülmen e.V.
gefördert durch die NRW-Stiftung
68 Seiten · ISBN: 978-3000722561
5,00 Euro
erhältlich im Dülmener Buchhandel