Bücher

Auf jüdische Spuren
in der Stadtbücherei

„Im Übrigen, mein Sohn, lass dich warnen!“, so beendet der alttestamentliche Weise Kohelet das gleichnamige Werk: „Es nimmt kein Ende mit dem vielen Bücherschreiben, und viel Studieren ermüdet den Leib.“ (Koh 12,12) Gleichwohl erfreuen sich Buchläden und Büchereien nach wie vor großer Beliebtheit: Nicht zuletzt in Zeiten der Corona-Einschränkungen griffen viele Menschen verstärkt zu Büchern. Ein kleiner Rundgang durch die Dülmener Stadtbücherei nennt zehn hier vertretene jüdische Autorinnen und Autoren.

Deborah Feldman

 

Deborah Feldman kam 1986 in New York zur Welt und wuchs in einer ultraorthodoxen jüdischen Gemeinschaft auf. Heute lebt sie in Deutschland.

Ihr 2012 erschienener autobiographischer Debütroman „Unorthodox“ beschreibt Debora Feldmans Kindheit und Jugend im New Yorker Stadtteil Williamsburg unter den Satmarer Chassiden, die sich nach dem Krieg aus ungarischen Holocaust-Überlebenden gründeten. Die Anhänger dieser nach strengsten Regeln Lebenden betrachten den Holocaust als Gottes Strafe für mangelnde Frömmigkeit und gesellschaftliche Anpassung der europäischen Juden. Die Satmarer Juden leben ein abgeschiedenes Leben, dessen religiöse Vorschriften weit in das Privatleben hineineicht. Mit 17 Jahren ging Deborah Feldman eine arrangierte Ehe ein, mit 19 brachte sie ihren Sohn zur Welt. Als der Junge drei Jahre alt wurde, verließ sie ihre Community und hat seitdem auch persönlich mit der jüdischen Religion gebrochen, wenngleich das Judentum weiterhin Thema ihrer Vorträge und Texte ist. Sie lebt mit ihrem Sohn heute in Berlin. – 2016 erschien „Unorthodox“von Deborah Feldmann in deutscher Sprache und kann in der Stadtbücherei Dülmen ausgeliehen werden.

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