Menora
Auf jüdische Spuren
in Dülmener Haushalten
„Da sagte Jesus zu ihnen: Deswegen gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.“ (vgl. Mt 13,52) Fast jeder Mensch sammelt irgendwas – mehr oder weniger bewusst. Zumindest haben wir alle schon einmal irgendein Andenken aufbewahrt und halten es in Ehren. Im Folgenden werden zehn Dülmener Personen vorgestellt, die uns einen kleinen „Schatz“ aus dem Heiligen Land bzw. aus dem Judentum vorstellen.
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Eine Miniaturkopie der „Menora“, des Siebenarmigen Leuchters aus dem Jerusalemer Tempel, ist ein klassisches Souvenir einer Pilgerfahrt nach Israel
Auch Elisabeth Röken besitzt ein solches Exemplar aus dem Nachlass Ihrer verstorbenen Eltern. „Ich fand den Leuchter nach dem Tod meines Vaters bei der Auflösung seines Haushaltes. Er stand in einem Regal im Keller“ Sie ist sich nicht sicher über die Herkunft. „Vielleicht haben meine Eltern ihn von einer Reise aus dem Heiligen Land mitgebracht“, vermutet sie. Die Menora ist eines des wichtigsten Symbole des Judentums. Nach biblischem Zeugnis (vgl. Exodus 25,31-39) erhielt bereits Mose den Auftrag und die Anleitung zum Bau der Menora, die künftig das Volk auf der Wüstenwanderung begleitete und später in den Tempel des Salomo aufgestellt wurde. Der Tempel wurde 586 v. Chr. zerstört, ebenso der goldene Leuchter. Erneut wurde für den Zweiten Tempel eine Menora angefertigt, die 169 v. Chr. ebenfalls einer Plünderung zum Opfer fiel. Die dritte und letzte Tempel-Menora verschleppten 70 n. Chr. die Römer nach Rom; sie könnte noch bis zum 6. Jh. existiert haben und wurde dann eingeschmolzen. Heute ziert die Menora, umrahmt von zwei Ölzweigen, das Staatswappen von Israel. – Ein größeres Exemplar des Siebenarmigen Leuchters, aus der Wallfahrtsbasilika Kevelaer ausgeliehen, stand am 11. Januar 2014 beim „Fusionsgottesdienst“ in St. Viktor im Altarraum und trug je eine Kerze für die sechs zusammengelegten Gemeinden sowie für die gemeinsame „Fusionskerze“ mit dem neuen Pfarreilogo. Ein weiterer Siebenarmiger Leuchter befindet sich in der Gemeinde St. Antonius.
li: Menora aus Privatbesitz; re: Menora beim Fusionsgottesdienst der Pfarrei St. Viktor |