Synagogenmodell
Auf jüdische Spuren
in Dülmener Haushalten
„Da sagte Jesus zu ihnen: Deswegen gleicht jeder Schriftgelehrte, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorholt.“ (vgl. Mt 13,52) Fast jeder Mensch sammelt irgendwas – mehr oder weniger bewusst. Zumindest haben wir alle schon einmal irgendein Andenken aufbewahrt und halten es in Ehren. Im Folgenden werden zehn Dülmener Personen vorgestellt, die uns einen kleinen „Schatz“ aus dem Heiligen Land bzw. aus dem Judentum vorstellen.
Zwei historische Dokumente und ein 3D-Drucker – und natürlich Spaß am Programmieren: mit diesen Zutaten hat Justin Daldrup ein Kunststoffmodell die Dülmener Synagoge geschaffen.
Ein historischer Grundrissplan aus dem Stadtarchiv gibt exakt Auskunft über die Ausmaße des in der „Reichskristallnacht“ zerstörten Gotteshauses in der Fläche sowie die Position von Tür- und Fensteröffnungen; an einem historischen Foto lassen sich der Aufbau und die Maße des Gebäudes in der Höhe ablesen bzw. rekonstruieren. Genau das hat Justin Daldrup getan und die so ermittelten Daten zur entsprechenden Software seines 3D-Druckers programmiert. „Der Drucker baut das komplette Gebäude von unten nach oben auf“, erklärt Justin, „es mussten also keine Einzelteile zusammengefügt werden, wie das sonst im Modellbau üblich ist.“ Auch die Vertiefungen im Mauerwerk – an den Stellen der spitzbogigen Maßwerkfenster oder des Rundfensters oberhalb des Thora-Schreins in Richtung Münsterstraße – sind unmittelbar beim Drucken ausgespart worden. Nur der schmiedeeiserne Davidstern auf dem Dachfirst wurde per Hand gefertigt und nachträglich angebracht. – Die Dülmener Synagoge wurde 1864 eingeweiht und nach schweren Verwüstungen 1938 abgebrochen. An der Alten Sparkasse an der Münsterstraße hängt zur Erinnerung eine Gedenkplatte.
Justin präsentiert sein 3D-Modell vor der Einfahrt zur ehemaligen Synagoge. |