Eine überraschende Nachricht erreichte das Redaktionsteam am Abend des Holocaust-Gedenktags, als der Messengerdienst von Facebook per Sound eine neue Mitteilung ankündigte. Der Absender war August Stüer. Zu ihm hatten wir während des Entstehungsprozesses des Buches "HIer wohnte ..." Kontakt aufgenommen. Denn er hatte vor Jahren ein Foto eines Fundstückes in der Gruppe "damals in Dülmen" auf Facebook gepostet, welches eine Kleiderbürste, wohl ein Werbegschenk, des Modehauses Eichengrün zeigte. Das Textilwarengeschäft wurde 1910 von den Brüdern Hermann und Sally Eichengrün an der Marktstraße in Dülmen gegründet. Während der NS-Zeit emigrierte die jüdische Kaufmannsfamilie nach Südamerika.

So fand das Bild der Kleiderbürste über den Facebook-Kontakt den Weg in das Kapitel über die Familie Eichengrün (S. 36 und 37) des Buches "Hier wohnte ...".  August Stüer erinnerte sich nun an diesen kurzen Schriftverkehr und fragte am gestrigen Abend an, ob er uns diese Kleiderbürste schenken dürfe. Er sei davon überzeugt, dass sie bei uns gut und richtig aufgehoben sei. Er selbst kam nach dem Krieg durch ein Tauschgeschäft gegen Kartoffeln und Speck zu dem Erinnerungsstück. Wir freuen uns sehr über dieses Geschenk und werden es in Erinnerung an die Familie Eichengrün in Ehren halten.