Internetplattform über Antisemitismus besteht seit einem Jahr: Am 27. März 2023 ging die Website www.spuren-sichtbar-machen.de online, um Beiträge über judenfeindliche Objekte im öffentlichen Raum zu sammeln und zu kommentieren. Die Website ist ein Projekt der Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit (ada) sowie der Diakonie im Kreis Höxter. „Die Darstellung von Juden und dem Judentum in der christlichen Bildsprache hat eine lange Geschichte, die von antijüdischen Stereotypen geprägt ist“, erläutern die Initiatoren ihr Anliegen. „Im Laufe der Jahrhunderte haben sich zahlreiche Bilder und Symbole etabliert, die mit dem Judentum im Allgemeinen und Juden im Besonderen assoziiert werden. Diese Bilder und Symbole haben dazu beigetragen, antijüdische Ressentiments und Stereotype in christlich geprägten Gesellschaften zu tradieren und Pogrome gegen die jüdische Minderheit vom Mittelalter bis in die Neuzeit unter Berufung auf christliche Theologie zu legitimieren. Inakzeptabel ist, wenn Hassbotschaften unkommentiert bleiben. Jeder Form von Judenfeindlichkeit gilt es immer und überall zu widersprechen. Gerade wenn historische Objekte heute von vielen Menschen nicht mehr als judenfeindlich erkannt werden, ist es wichtig Ursprünge, Zusammenhänge und Folgen sichtbar zu machen.“ Daher möchte „spuren-sichtbar-machen.de“ judenfeindliche Darstellungen dokumentieren und ihren Kontext erklären.