In einem bundesweit ausgerichteten Projekt dokumentiert das „Salomon-Ludwig-Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte“ der Universität Duisburg-Essen Schändungen jüdischer Grabstätten. Über 2000 Fälle von beschmierten, beschädigten oder zerstörten Grabsteinen konnten bislang auf der digitalen Plattform des Projekts „Net Olam“ >>> zusammengetragen und veröffentlicht werden. Entstanden ist ein digitales Mahnmal, das den Antisemitismus mit nur wenigen Klicks veranschaulicht. Eine eigene Karte illustriert, wann und wo es Angriffe auf jüdische Friedhöfe gegeben hat. „Antisemitismus ist kein abgeschlossenes Kapitel der deutschen Geschichte, sondern reicht bis in die Gegenwart“, meint Projektleiter Dr. Helge-Fabian Hertz. „Gerade in Zeiten zunehmender antisemitischer Angriffe ist es wichtig, darauf hinzuweisen.“ Für das digitale Mahnmal haben die Beteiligten in Presseartikeln und Archivbeständen recherchiert. Außerdem führten sie Gespräche mit jüdischen Landesverbänden und den Landeskriminalämtern, um so einen noch nie da gewesenen Datensatz zu erstellen. Die Plattform "Net Olam" soll Antisemitismus sichtbar machen und auf die Friedhof-Schändungen aufmerksam machen. Auf diese Weise sollen letztlich jüdische Friedhöfe geschützt werden, denn ein öffentliches Bewusstsein und eine geschulte Sensibilität können helfen, künftige Angriffe auf jüdische Friedhöfe zu verhindern. Neue Fälle können über die Mail-Adresse „Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!“ gemeldet werden.