März 2023
Eindringliche Ausstellung: Anlässlich des 70jährigen Bestehens der Internationalen Holocaust-Gedenkstätte „Yad Vashem“ sind erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg 16 Gegenstände aus dem Nachlass ermordeter Juden nach Deutschland zurückgekehrt. Die Objekte kommen aus unterschiedlichen Regionen und stehen stellvertretend für die 16 Bundesländer des heutigen Deutschlands. Dies soll auch als eine Erinnerung verstanden werden, dass jeder Ort in Deutschland einen Teil seiner Geschichte und damit seiner Identität verloren hat. Die Objekte wären unscheinbare Alltagsgegenstände geblieben, wenn sie nicht stellvertretend für unzählige Leben und Gemeinschaften stünden, die einst hier gelebt und schließlich zerstört wurden. Denn was diese Objekte eint, ist, dass sie einer Familie oder einer Person gehörten, die in Deutschland lebte und selbstverständlicher Teil der Gesellschaft war. Als Exponat aus dem heutigen NRW wird eine Abendtasche von Jenny Bachrach aus Essen gezeigt, die im April 1942 mit ihrem Ehemann deportiert und ermordet wurde. Die Präsentation unter dem Titel „Sechzehn Objekte. Eine Ausstellung zu siebzig Jahren Yad Vashem“ wurde Ende Januar im Deutschen Bundestag in Berlin eröffnet; vom 6. März bis zum 29. Mai gastiert die Wanderausstellung in der UNESCO-Weltkulturerbestätte „Zeche Zollverein“ in Essen.