Einen besonderen Gast konnte das „Katholische Bildungsforum St. Mauritz“ am 17. März im Konradhaus in Münster begrüßen: Dort referierte Prälat Dr. Helmut Moll über „Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts unter Berücksichtigung der Märtyrer der NS-Zeit der Stadt Münster“. Moll ist Herausgeber des mehr als 1000 katholische und nichtkatholische Märtyrer umfassenden Werkes „Zeugen für Christus“ in mittlerweile acht Auflagen – eine Zusammenstellung und Dokumentation der Lebensdaten jener Männer und Frauen, die im Laufe des 20. Jahrhunderts um ihres christlichen Glaubens willen verfolgt und getötet wurden. 1996 erhielt Prälat Moll im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz die hauptamtliche Leitung einer speziellen Arbeitsstelle, die fortan das „Deutsche Martyrologium“ erarbeitete und ein umfangreiches Verzeichnis mit Lebensbildern deutscher und deutschstämmiger katholischer Märtyrer zusammestellte, die Moll in Zusammenarbeit mit Historikern und anderen Fachleuten aus den deutschen Diözesen und Ordensgemeinschaften zusammentrug. Die Erstausgabe überreichte er am 18. November 1999 zusammen mit Kardinal Karl Lehmann, dem damaligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, an Papst Johannes Paul II., der 1994 diese Dokumentation im Zugehen auf das Jubiläumsjahr 2000 für alle Länder initiiert hatte. – In seinem Vortrag skizzierte Moll etliche mit Münster verbundene Persönlichkeiten wie Edith Stein, Karl Leisner oder Heinz Bello; ferner den Hochschulprofessor Joseph Schmidlin oder gläubige Laien wie Max Zienow. Auch evangelische Christen wie der in Münster geborene Lübecker Märtyrer Karl Friedrich Stellbrink oder Pfarrer Ludwig Steil wurden gewürdigt. – Abschließend betrachtete Helmut Moll ein Zitat von Papst Franziskus, das sich in der Verkündigungsbulle zum Heiligen Jahr 2025 vom 9. Mai 2024 befindet: „Das glaubwürdigste Zeugnis für diese Hoffnung geben uns die Märtyrer, die in ihrem festen Glauben an den auferstandenen Christus in der Lage waren, sogar auf ihr irdisches Leben zu verzichten, um ihren Herrn nicht zu verraten. Es gibt sie in allen Zeiten, und in unseren Tagen sind sie vielleicht zahlreicher denn je, als Bekenner eines Lebens, das kein Ende kennt. Wir müssen ihr Zeugnis in Ehren halten, um unsere Hoffnung fruchtbar zu machen. Diese Märtyrer, die verschiedenen christlichen Traditionen angehören, sind auch Samen der Einheit, weil sie die Ökumene des Blutes verkörpern. Daher ist es mein sehnlicher Wunsch, dass es in diesem Heiligen Jahr auch eine ökumenische Feier geben wird, so dass der Reichtum des Zeugnisses dieser Märtyrer deutlich wird.“

Fotos: Barbara Dupp